Durch die Arbeit mit möglichst verschieden großen Formaten und unterschiedlichen Werkzeugen bekommen die Teilnehmer ein Gefühl für Proportionen und die zielgerichtete Gestaltung eines Bildes. Der bewußte Umgang mit Form, Farbe, Linie, Fläche, Kontrast, Struktur, Dimension, Rhytmus usw. hilft, eine eigene ausdrucksstarke Bildsprache zu entwickeln. Zunächst nähern wir uns einem neuen Thema mit zeichnerischen Mitteln an, wie etwa Bleistift, Tusche, Kreide oder Kohle, bevor wir zur malerischen Umsetzung z.B. mit Acrylfarben übergehen. Aber auch Marker, Buntstifte, Aquarellfarben und noch einige andere Techniken kommen zum Einsatz.
Der Einsatz von grafischen Schemata und Zeichen als bildnerisches Mittel ist ein wichtiger Entwicklungsprozess im Kindesalter. Allerdings wirkt die Verfestigung dieser Schemaformen der persönlichen künstlerischen Weiterentwicklung entgegen. Die Teilnehmer sollen dazu angeregt werden, ihre Schemaformen zu nuancieren. Durch genaues Hinsehen lernen sie, die Dinge visuell richtig wahrzunehmen, von verschiedenen Blickwinkel zu betrachten und somit Figuren und Gegenstände differenzierter darzustellen.
Die Auseinandersetzung mit Kunstwerken – eigene und professionelle – ist eine gute Möglichkeit, Menschen fur das bewußte Sehen, Verstehen und Gestalten visueller Botschaften zu sensibilisieren und das anschauliche Denken zu fördern. Gemeinsame Besprechungen vor, während und nach dem Arbeitsprozess bieten nicht nur dem Einzelnen Hilfestellung zur Ideenfindung und Gestaltung, sondern zeigen auch andere Umsetzungsmöglichkeiten eines Themas. Die Teilnehmer sollen voneinander und miteinander lernen. Jede neue Aufgabenstellung bringt neue Erkenntnisse und Erfahrungen. Kunstwerke aus verschiedenen Bereichen der Kunst werden betrachtet und auf unterschiedliche Art in die Projekte miteinbezogen. Auch Medien wie (Bilder)bücher oder Filme können Teil dieser Betrachtungen sein.
Bücher, Comics, Zeitschriften, Fernsehen und Internet sind nur einige der Medien, die unsere Sehgewohnheiten und noch mehr die unserer Kinder bereits in jungen Jahren prägen. Die Orientierung innerhalb dieser Bilderflut fällt nicht leicht. Anhand eigener Projekte, wie Plakatgestaltung, Illustrationen zu Texten, Film und Typografie, sollen die Teilnehmer lernen, wie Medienkommunikation funktioniert und wie man „gut" von „schlecht" unterscheiden kann.
Die Präsentation der eigenen Werke ist ein Höhepunkt nach einer Phase künstlerischen Schaffens. Die Organisation und der Aufbau einer Ausstellung erfordert zunächst eine kritische Selbstbetrachtung: Was will ich der Öffentlichkeit zeigen? Was finde ich gut genug, um mich zu präsentieren, womit bin ich nicht zufrieden? Am Ende fördert eine erfolreiche Ausstellung immer auch das künstlerische Selbstbewußtsein der Teilnehmer.